Mit diesem zweiteiligen Werk habe ich einen ersten Ausflug in die Welt des SciFi gewagt und damit gleich einen Volltreffer gelandet. Karsten Kruschel hat mich in fremde Welten entführt und mit seiner bildhaften Sprache mitten auf dem Regenplaneten abgesetzt. Mehr kann man sich von einem Buch nicht wünschen.
„Vilm – der Regenplanet“
Die Menschheit beschränkt sich nicht mehr nur auf den Planeten Erde. Inzwischen reisen sie mit Hilfe von Sternenschiffen und siedeln sich auf verschiedensten Planeten an. Einer dieser Schiffe ist die „Vilm van der Oosterbrijk“. An Bord herrscht eine Zweiklassengesellschaft. Die normalen Passagiere und die abgehobenen Zentralier. Nur letztere wissen, wie das Schiff zu bedienen ist. Bis zum Tag X, an dem die „Vilm van Oosterbrijk“ verrückt spielt und auf den nächstgelegenen Planeten stürzt. Es sind nur wenige Menschen, die den Absturz überleben. Sie landen in einer seltsamen dauerverregneten Welt. Die Hoffnung auf Rettung schwindet bald, also wird höchst kreativ versucht, aus den Trümmern des Schiffs Brauchbares für das Leben im Regen zu finden. Es bleibt nichts anderes, als sich mit den Gegebenheiten zu arrangieren. Der Regenplanet mit seiner eigentümlichen Flora und Fauna ist nun mal ihr neues Zuhause. Unter den Gestrandeten befinden sich auch Kinder. Dass eines nach dem anderen von einer Art Diphterie befallen wird, sorgt für Angst und Schrecken. Die medizinische Versorgung auf dem Regenplaneten ist recht begrenzt. Aber die Kinder überleben nicht nur sondern sie verändern sich. Es entstehen symbiotische Beziehungen mit den sogenannten Eingesichtern. Eine Evolution im Schnelltempo in einem eigentümlichen Ökosystem, das beim Lesen fast körperlich spürbar ist. In „Vilm – der Regenplanet“ werden die Schweinwerfer kapitelweise auf einzelne Protagonisten gerichtet. Mit dieser Erzählweise schafft es Karsten Kruschel, dass die Leserschaft den Personen recht nah auf den Pelz rückt.
„Vilm – Die Eingeborenen“
Zwanzig Jahre nach der Bruchlandung auf dem Regenplaneten werden die Schiffbrüchigen entdeckt. Aber nicht alle wollen gerettet werden. Nur wenige nehmen das Angebot des Rettungsschiffs, Armorica, den Regenplaneten zu verlassen, an. Im Gegenteil; die Eingeborenen fordern höchst selbstbewusst, dass ihr Planet vom Planetenverband als eigenständig anerkannt und respektiert wird. Aber unbekannte Welten haben die Mächtigen schon immer fasziniert und Begehrlichkeiten geweckt. Und wer sagt denn, dass die Vilmer mit ihrem eigentümlichen Verhalten überhaupt als menschlich zu bezeichnen sind….
Fazit: Faszinierend. Absolute Leseempfehlung auch für Sci-Fi-Neulinge. Ich werde dann mal die Suchscheinwerfer nach weiteren Sci-Fi-Perlen auswerfen. Anregungen sind ausdrücklich erwünscht.
Die beiden Werke gibt es sowohl gedruckt als auch als eBook. Ich persönlich habe die eBooks verschlungen.
Für weitere Infos zum Regenplaneten geht es hier lang.