Elfbox wirft das Handtuch

Als Literaturbloggerin habe ich so meine Prinzipien. So lese ich ein Buch, das mir von einem Verlag zur Rezension geschickt wurde grundsätzlich zu Ende. Immer….

Schliesslich wird von mir erwartet, meine Meinung über das Gelesene zu verkünden und das kann ich nur, wenn ich das Buch ganz gelesen habe. Als Vielleserin weiss ich aus Erfahrung, dass manche Geschichten erst nach vielen Seiten ihren Zauber entfalten, dass manchmal auch eine Durststrecke überwunden werden muss. Und kein Pageturner ist ab Seite eins ein solcher. Ich bin es also gewohnt, mich auch mal durchzubeissen. Aber beim Seelenhüter habe ich auf Seite 87 angesichts der noch vor mir liegenden 285 Seiten das Handtuch – und damit mein Prinzip – werfen müssen. Warum?

An der Sprache der Autorin kann es nicht gelegen haben, denn die hat mir durchaus zugesagt. Es war eindeutig die Geschichte an sich.

Der Klappentext klingt nach leichter Fantasy-Unterhaltung;  ein Genre, dem ich von Zeit zu Zeit gerne mal fröne. „Beim Anblick ihres rotgoldenen Haares, das ihr Gesicht wie ein Heiligenschein umrahmte, durchfuhr es ihn wie ein Blitz.
Die Frau berührte Calders Herz, so vertraut wirkte sie, obwohl er wusste, dass er ihr nie zuvor begegnet war.

Calder ist ein Seelenhüter, der den Menschen seit über 300 Jahren die Tür in das Leben nach dem Tod öffnet. Doch als er eines Tages das Zimmer eines kranken Jungen betritt, geschieht etwas Unerwartetes: Er verliebt sich auf den ersten Blick in die am Bett wachende, bildschöne Alexandra. Calder ist überzeugt: Sie ist seine Seelenverwandte! Er bringt es nicht übers Herz, der jungen Frau weh zu tun, und schenkt dem Kind das Leben. Von nun an kann Calder die Schönheit Alexandras nicht mehr vergessen. Aber um sie wiederzusehen, muss er die uralten Gesetze der Seelenhüter brechen – mit fatalen Folgen.“

Nur so viel will ich hier verraten: Calder tut etwas wahnsinnig Verbotenes: Er schleicht sich im Körper eines „seiner“ Verstorbenen für eine Stippvisite zurück in die Welt der Lebenden, um seine vermeintlich Seelenverwandte, Alexandra, zu suchen. Im Körper von Grigori Jefimowitsch Rasputin macht er sich auf den Weg.  Als er Alexandra schliesslich findet und erkennen muss, wer sie wirklich ist, habe ich nach dem erwähnten Handtuch gegriffen. Das wurde mir alles einfach zu absurd.

Fazit: An den Haaren herbeigezogene Geschichte. Da konnte mich auch die schöne Sprache von Laura Whitcomb nicht bei der Stange halten. 

Für weitere Informationen zu diesem Titel geht es hier lang 

Ob andere Literaturblogger wohl auch schon mal das Handtuch geworfen haben?  Elfbox will es wissen.

Ein Kommentar zu “Elfbox wirft das Handtuch

  1. karfie sagt:

    Ich habe ja wirklich eine relativ hohe Trefferrate, aber dennoch kam mir erst im letzten Monat ein Rezensionsexemplar unter das nur ein Stern bekam. Und ich habe mich durchgequält im wahrsten Sinne des Wortes.
    317 Seiten…
    Das Buch habe ich weitergegeben, in der Hoffnung das es einen Leser findet der es zu schätzen weiß.

    LG
    Karin

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